"Das Zeitalter der liberalen Weltordnung, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere nach dem Ende des Kalten Krieges herausgebildet hat, scheint sich dem Ende zuzuneigen. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Schrift Carl Schmitts politische Theorie neu konstruiert, um in den Kern der Krise des gegenwärtigen Liberalismus vorzudringen." (Klappentext)
Die Idee der öffentlichen Philosophie geht von der Überzeugung aus, dass die antike Frage nach dem guten Leben durch die moderne politische Philosophie diskreditiert und in den Bereich des Privaten verdrängt worden ist und Fragen der öffentlichen Moral als private Fragen verstanden werden, die in die Öffentlichkeit getragen werden. Die gesellschaftlichen Entwicklungen seit Ende der 1960er Jahre - Studentenrevolten und Neoliberalismus - haben trotz scheinbarer Gegensätze diesen Grundsatz durch die einseitige Betonung des Individualismus weiter verstärkt. Dies drückt sich in den Bildungsinstitutionen aus, deren Aufgabe infolge der PISA-Studie im Wesentlichen in der Umsetzung individueller Lernstrategien und der Förderung von Selbstverwirklichung gesehen wird. Diese Entwicklungen führen dazu, dass Fragen nach Lebensführung, Geschmack, Tugenden als Zwang gedeutet werden, wenn sie als öffentliche Frage gestellt werden. Im Rückgriff auf Hannah Arendt und Hans-Georg Gadamer erhebt eine öffentliche Philosophie den Anspruch, diese Fragen wieder als öffentliche zu begreifen, um insbesondere in den Diskussionen über Bildungseinrichtungen unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass es in ihnen um mehr geht als um Lerneffizienz und Selbstverwirklichung. Inhaltsverzeichnis A. Einleitung -- B. Das öffentliche Anliegen der Philosophie: Der Zweck des Staates -- C. Das moderne säkulare Zeitalter in Europa und die moderne politische Philosophie -- Hobbes - Utilitarismus: Bentham und Mill - Kant - Libertarianismus - Rawls -- D. Die Mittelstandsgesellschaft: Nachwirkungen der politischen Ideologien -- E. Werte und Individualismus: Vielfalt ohne Orientierung -- F. Die Kunst des Verstehens: Der öffentliche Raum der Kommunikation: Hannah Arendt und Hans-Georg Gadamer -- G. Die Bedeutung sozialer Institutionen: Wodurch wir werden, was wir sind -- H. Nochmals: Das
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Die Idee der öffentlichen Philosophie geht von der Überzeugung aus, dass die antike Frage nach dem guten Leben durch die moderne politische Philosophie diskreditiert und in den Bereich des Privaten verdrängt worden ist und Fragen der öffentlichen Moral als private Fragen verstanden werden, die in die Öffentlichkeit getragen werden. Die gesellschaftlichen Entwicklungen seit Ende der 1960er Jahre - Studentenrevolten und Neoliberalismus - haben trotz scheinbarer Gegensätze diesen Grundsatz durch die einseitige Betonung des Individualismus weiter verstärkt. Dies drückt sich in den Bildungsinstitut.
Hauptbeschreibung: Carl Schmitt und besonders sein politisches Denken sind nach wie vor umstritten. Dies ist auf Grund seiner Verstrickungen in den Nationalsozialismus verständlich. Gleichwohl finden sich Ansätze, die auch heute noch aktuell und bedenkenswert sind. Hierzu zählen seine Ausführungen über den Ausnahmezustand, seine Unterscheidung von kommissarischer und souveräner Diktatur, seine Analysen des europäischen Völkerrechts sowie seine Kritik an einem einseitigen Wertdenken. Andreas Heuer versucht in der vorliegenden Studie, Schmitts Denken zu rekonstruieren, wobei dessen Texte selber
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Hauptbeschreibung Carl Schmitt und besonders sein politisches Denken sind nach wie vor umstritten. Dies ist auf Grund seiner Verstrickungen in den Nationalsozialismus verständlich. Gleichwohl finden sich Ansätze, die auch heute noch aktuell und bedenkenswert sind. Hierzu zählen seine Ausführungen über den Ausnahmezustand, seine Unterscheidung von kommissarischer und souveräner Diktatur, seine Analysen des europäischen Völkerrechts sowie seine Kritik an einem einseitigen Wertdenken. Andreas Heuer versucht in der vorliegenden Studie, Schmitts Denken zu rekonstruieren, wobei d.